
Mein Sohn hat aus Versehen mein OS/2 System ausgeschaltet, ohne einen Systemabschluß durchzuführen. Jetzt
wird mir jedesmal, wenn ich auf meine D Partition zugreifen will (die mit HPFS formatiert ist), den Fehler "Incorrect Internal
Identifier" angezeigt. Ist der Inhalt der Partition verloren?
HPFS bedeutet High Performance File S
ystem und ist eine neue Art, eine Festplatte für OS/2 zu formatieren. Das alte DOS System nannte sich FAT,
was File Allocation Table bedeutet. FAT ist eine unverläßliches und
extrem ineffizientes Filesystem - es wurde für Floppy Disks und Festplatten mit einem Bruchteil der heutigen Größe
konzipiert. Die Folge davon ist, daß große Teile der Festplatte verschwendet werden und regelmäßiges "defragmentiert"
werden müssen, um weiterhin mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit zu arbeiten. HPFS Laufwerke haben nicht diese Probleme, sie
sind schneller und unterstützen direkt lange Dateinamen.
Weil sie so verschieden sind, muß man auch unterschiedlich damit umgehen, deshalb ist eines der wichtigsten Dinge, die man
tun sollte, auf seinem OS/2 System einen Systemabschluß durchzuführen und nicht einfach alles auszuschalten. Warum? Weil
dadurch das System eine Möglichkeit erhält, alle Dateien auf der Festplatte richtig zu schließen und Daten aus dem
Cache zurückzuschreiben. Ohne diese Möglichkeit können offene Dateien auf der Festplatte fehlerhaft werden oder die
Festplatte in einem instabilen Zustand zurücklassen. Sogar ein Warmstart mit CTRL-ALT-DEL ist besser, als einfach alles
abzuschalten - diese Tastensequenz sorgt dafür, daß Daten aus dem Cache vor dem Reboot noch auf die Festplatte
zurückgeschrieben werden, sicher aber nicht die Änderungen, die sie seit dem letzten Systemabschluß an der Oberfläche
vorgenommen haben.
Ihre D Partition ist in einem solchen instabilen Zustand und dadurch verhindert das System, daß sie darauf zugreifen und
so weitere Inkonsistenzen verursachen. Die Lösung ist einfach: Tippen sie CHKDSK D: /F in einer OS/2
Kommandozeile. Das /F> wird die Probleme auf ihrer Festplatte "reparieren", so daß sie wieder wie zuvor
funktioniert. Sie werden keine Daten auf der Partition verlieren.
Jedesmal, wenn ich eine DOS oder Windows Sitzung starte, schaltet sich NUMLOCK aus. Wie kann ich das beheben?
Dieses Problem wird durch die Art verursacht, auf die es OS/2 ermöglicht, DOS und Windows Programme in OS/2 laufen zu
lassen. OS/2 erschafft eine sogenannte VDM oder Virtual DOS
Machine auf der Prozessor-Ebene ihres Computers. Stellen sie sich eine VDM als kleinen DOS Computer vor, der
im Prozessor ihres PCs existiert. OS/2 bootet tatsächlich DOS innerhalb dieser kleinen VDM und entweder wird darin ihre DOS
Anwendung oder Windows mit der Windows Anwendung gestartet. Dadurch hat OS/2 so viele nette Tricks mit Treibern und Speicher
drauf - zum Beispiel können sie eine unterschiedliche CONFIG.SYS und AUTOEXEC.BAT für jedes DOS Programm verwenden,
das sie laufen lassen - oder sogar jede andere DOS Version in einer VDM booten!
Der Preis dieser Flexibilität ist der Bug, den sie beschreiben. Wenn OS/2 eine VDM bootet, wird ein Reset der Tastatur als
Funktion der Hardware in ihrem Computer ausgelöst. Die einzige Lösung für diesen Bug ist, ein kleines Utility in
die AUTOEXEC.BAT im Wurzelverzeichnis ihrer Festplatte einzufügen, das NUMLOCK wieder anschaltet. Jedesmal, wenn ein DOS
oder Windows Programm gestartet wird, wird NUMLOCK ausgeschaltet und prompt von diesem Utility wieder angeschaltet, sobald der
Boot Prozess die AUTOEXEC.BAT Datei ausführt. Es gibt mindestens 20 dieser Programme im Internet und auf verschiedenen
Shareware CDs oder Disketten.
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