Trambahnrave 12.10.1996 (Housetram II) - Tram ab
Orleansplatz: Nach einem nicht so tollem Clubabend Freitags (Parkcafe
hatte kein gutes Publikum) und im Fat Fugo war zwar die Musik super
(Genlog präsentierten ihre neue geniale LP 'Alive and kicking') aber
es waren vielleicht nur 30 bis 40 Leute da, war ich in entsprechend
mieser Laune als ich gegen 19.00 Uhr am Orleansplatz ankam. Zuerst sah
ich nur Penner, dann vereinzelt ein paar junge Raver ... Dann endeckte
ich meine Kumpels und wir warteten ... Punkt 19.00 Uhr kam die Tram
und es war eine Wucht. Mit Luftballons und Girlanden verziehrt
wummerte das zweiwägrige Gefährt sich uns entgegen, alle stiegen ein
und los gings, gezahlt wurde während der Fahrt, 12 DM Unkostenbeitrag,
Preis mehr als OK, Getränke 5 DM, echt genial ! Organisiert wurde das
ganze von Monika Kruse (Deejane aus dem Optimal/Disko
B/Ultraschallumfeld) die es sich nicht nehmen ließ, sich später an die
Turntables zu setzen. In der tram gab es Strobos, Nebel (!), Bar -
einfach alles was das Raverherz begehrt ! Die fahrt dauerte 5 Stunden,
das gesammte Münchner Tramschienennetz wurde ausgenutzt. Es gab zwei
größere einstündige Stops in Grünwald und in Nymphenburg, hier wurde
einfach die Straße zur Tanzfläche. Ich weiß nicht, was mir besser
gefallen hat, die Leute (70 bis 100 Raver, kein Ausfall, alle cool,
Stimmung pur, man lächelte jemanden an, und er/sie lächelte zurück, es
war eine Familie man kam schnell ins Gespräch und feierte bis zur
Selbstaufgabe, ohne Prols und Drogenausfällen), die Musik (Bogen mit
House, Progressive und am Schluß Partyhouse (Take me baby, French
Kiss, Prince Bootleg) einfach zum ausflippen, ich war komplett
weggetreten, diese Musik machte einfach jeden glücklich die Endorphine
waren greifbar !, oder die Location, es war einfach genial zu feiern
und die ziemlich blöd schauenden Passanten mit der Stimmung
anzustecken (Sogar Omis tanzten auf der Straße mit ...) Das hatte
absoluten Paradencharacter (vielleicht sogar besser) Hier war sie
wieder, die Familie, Endlich wieder Peace Love and Unity so wie es
sein sollte. Jeder der dabei war, wird seinen Kindern noch davon
erzählen, denn nie ging es so friedlich zu, nur am Schluß machte der
Fahrer Streß da am zweiten Halt ständig Raver ausstiegen und wieder
einstiegen ... Alles im allem ein wahrlich undergroundiger Event mit
einer der ausgefallensten Locations (nach Schiff, Flugzeug, Zug nun
eine kleine aber feine Tram) - Das war eben Techno: Einfach feiern und
die Leute mit der Stimmung anstecken, friedlich und gemeinsam sich des
Lebens freuen ! Danke Monika !!! Wer bei der nächsten Fahrt nicht
dabei ist, ist selbst Schuld, die Zukunft liegt nicht in Megaevents
sondern in spontanen Aktionen wie hier ! Its our Future !!! Für mich
mit einer der Events des Jahres - weil es einfach straight back to the
roots ging.
(hh)
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