HousePool® Ausgabe 10 - Dezember/Januar 96/97

Prodigy Tour


Prodigy Konzert - 23.11.1996 - Zenithhalle Lilienthal Allee 35
The Prodigy auf Deutschlandtour - Da muß man  hin,  dachte  nicht  nur
ich,  sondern  auch  10 - 15.000 andere, so daß es vor der Zenithhalle
erst  einmal  zu  einem  Riesenverkehrschaos  kam.  Nun,  bei  Prodigy
scheiden   sich  die  Geister.  Leider  wurden  sie  oft  als  Popband
verschrien, da sie einen gewissen kommerziellen Erfolg (damit ist  vor
allem ,Out of Space" und ,No Good (Start the Dance) gemeint, vorweisen
können.  Nun,  sie  können  aber   nichts   dafür,   daß   sie   einen
Massengeschmack  treffen, denn sie sind musikalisch immer auf der Höhe
der Zeit, wenn nicht gar voraus, und schaut man sich ihre Releases an,
folgt meist auf einen Hit ein eher schwerverdaulicheres Stück. Prodigy
sind etwas besonderes, eine Technoband, schon seit 1990/91  bestehend,
gruppiert um den Soundbastler Liam Howlett. Nun, dafür zahlt man schon
mal  45  DM.  Nach  kurzem  anstehen  in  Eiseskälte  betrat  ich  die
Zenithhalle  und  war  erst  mal  überrascht.  Eine  wahnsinnig groß e
(tiefe) Halle mit einer furchtbar Schlechten Akustik, man muß te schon
sehr  in  die  Nähe  der Bühne gehen, um etwas zu hören. Also auf nach
vorne und mein Blick schweifte über das Publikum, bei  Prodigy  können
sich  alle  einigen, ich sah Raver, Punker, Grunger, Metaller und auch
ein paar ältere Gesichter. Auf der Bühne legte ein  DJ  ein  mittelmäß
iges   Set  hin,  bis  die  Vorgruppe  kam,  EBOMAN,  die  einen  sehr
beeindruckenden Auftritt hinlegten. Synchron zu einem  Zusammenschnitt
von    Western-    und    Gangsterfilmszenen    gab   es   eine   Hip-
Hop/Crossover/Trip-Hop/Breakbeat Soundcollage aufs Ohr, unterlegt  mit
irrsinnigem Gescratche des guten DJ's, immer passend zum Video. Musik,
weniger zum Tanzen, als zum Zuhören/sehen und Staunen.  Und  dann  kam
der   fürwahr  schlechteste  DJ,  den  ich  jemals  erlebt  habe,  ein
langhaariges 50 Jahre altes Etwas, das sich zum ersten Mal  in  seinem
Leben  an  Techno vergriff, unsagbar schlecht auflegte, am Schluß Punk
(Sex Pistols) spielte und die gesamte Menge gegen sich aufbrachte.  Er
wurde gnadenlos ausgepfiffen, mit Getränkebechern usw. Beworfen, viele
Leute verließ en bereits die Halle. Die Stimmung war am Tiefpunkt, als
The  Prodigy  sich  gegen  23.00  sehen ließ en, dann brach schier die
Hölle los, es ging schlimmer zu, als auf einem Punkkonzert,  es  wurde
gepogt,  gedived usw. Eins der ersten Lieder war ,Breathe", dann kamen
ältere wie ,Voodoo People", bei ,Firedance" versagte ein  Micro,  dann
kamen  einige Lieder der neuen LP und nach einer Stunde war aber schon
Schluß ... Nach einer Zugabe (No Good)  verschwanden  Prodigy  nach  1
Stunde  20  Minuten  wieder  und  dieser  Superwahnsinns DJ von vorhin
betrat wieder  die  Bühne,  da  ging  ich  lieber  freiwillig  in  das
Schneetreiben  drauß  en  ...  Fazit: Konzertorganisation Grausam, wie
kann man nur soooooo einen DJ vor Prodigy  booken,  ein  DJ  soll  die
Stimmung  aufheizen  und  nicht  vertreiben ... 45 DM für das Gebotene
viel zu teuer. The Prodigy bewährt gut, vielleicht etwas zu kurz  aber
sie  bewiesen  wiederum, daß sie die beste (Techno)band der Welt sind.
(Und sich alle auf sie einigen können - Unity so  wie  es  sein  soll)
Leider konnten auch sie die verfahrene Situation (Schlechtester DJ der
Welt) nicht mehr herausreiß en obwohl sie  sich  redlich  Mühe  gaben.
Bitte das nächste Mal ohne diesen DummJockey !
								  (hh)

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